Coro Canto
Der Vorstand
Frank Mehlfeld
Künstlerische Leitung
Für den Dirigenten Frank Mehlfeld ist Musik die beständige Suche nach dem perfekten Klang, nach dem Moment, in dem Musik, Ausführende und Publikum nahbar werden. Für diesen Moment gibt Frank Mehlfeld alles, seine Persönlichkeit, Ausdauer, Emotionalität, seine Fähigkeit Menschen zu motivieren und mitzureissen und – wo es notwendig ist – auch zu kämpfen. Mainstream langweilt ihn; die aus intensivem Studium der Partitur entwickelte Interpretation bedeutet für ihn persönliche Authentizität.
Frank Mehlfeld studierte zunächst Kirchenmusik mit den Hauptfächern Chorleitung und Orgel am St. Gregorius-Haus in Aachen. An der Musikhochschule Trossingen erhielt er den Master of Arts verbunden mit Aufenthalten in Rom und Berlin. Studien in Orgelimprovisation bei Martin Schmeding und Theodor Flury in Luzern/Einsiedeln folgten. Prägende Erfahrungen vermittelten ihm die universitären Ausbildungen in Chorleitung bei Beat Schäfer und Markus Utz sowie in Orchesterleitung bei Daniel Schmid und Marc Kissoczy in Zürich. Meisterkurse u.a. bei Frieder Bernius in Stuttgart und Daniel Roth in Paris ergänzten seine vielseitigen Studien.
Mehlfeld war Assistent von Neithard Bethke am Ratzeburger Dom, Assistent der Geschäftsleitung Orgelpflege bei der Orgelbau Kuhn AG und hauptamtlicher Kirchenmusiker in Aachen, Linnich und Sendenhorst. Seit 2008 ist er Musikdirektor an der Stadtkirche St. Johann in Rapperswil am Zürichsee und verantwortlich für alle musikalischen Belange. Er gründete die Ensembles «Coro piccolo castello/Camerata castello» mit modernem Instrumentarium sowie den «Coro Canto», der sich der barocken Aufführungspraxis widmet. Seine Interpretationen herausragender Werke der Musikgeschichte, wie der h-Moll Messe, der Passionen nach Johannes und Matthäus und des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach, des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart, der Es-Dur Messe von Franz Schubert, der Sinfoniekantate «Lobgesang» von Felix Mendelssohn Bartholdy und des Deutschen Requiems von Johannes Brahms wurden von Publikum und Presse in Superlativen gewürdigt.
Frank Mehlfeld arbeitet mit Kolleginnen und Kollegen u.a. der Franz-Liszt-Akademie Budapest, der Musikhochschulen Stuttgart und Köln, des Tonhalle- und Opernorchesters Zürich, des Jugendensembles «Stringendo» Zürich, dem Ensemble «La Compagna» Zürich und des Orchesters der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen zusammen, um seine musikalische Vision zu verwirklichen.
Neben seiner künstlerischen und kirchenmusikalischen Arbeit gilt seine Leidenschaft dem Coaching begabter Studierender. Frank Mehlfeld ermöglicht ihnen – in Zusammenarbeit mit Hochschulen – praktische Erfahrung mit Chören unterschiedlichen Niveaus und Repertoires, fördert und fordert sie in allen fachlich notwendigen Dimensionen eines angehenden Chor- und Orchesterleiters. Er ermuntert junge Menschen insbesondere zu einer konstruktiven Selbstkritik.
Patricia Mehlfeld
Geschäftsführung/Aktuarin, Finanzen und Buchhaltung
Als ich vor knapp 12 Jahren von einer Kollegin angefragt wurde in Rapperswil ein klassisches Chorkonzert mitzumachen, habe ich zögerlich, dennoch neugierig zugesagt. Zögerlich, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt nahezu 30 Jahre freestyle Gospel in diversen Ensemble in Deutschland und der Schweiz gesungen hatte. Meine Feuertaufe in der Klassik war die missa in angustiis (Nelsonmesse) von Joseph Haydn. Nach der ersten Probe war klar: Ich gehe nie wieder hin! Aus Höflichkeit bin ich dann bis zum Konzert dabeigeblieben und habe staunend festgestellt: Mit jeder Probe wurde die Musik vertrauter, intensiver und berührender – was eventuell auch dadurch beflügelt wurde, dass ich mich in den Chorleiter verliebt und ihn 2 Jahre später geheiratet habe. Rückwärts betrachtet ein mutiger Schritt – die Managerin und ein Vollblutmusiker. Ich arbeite im Gesundheitswesen im Bereich Analytik und Diagnostik und mein Mann Frank Mehlfeld ist Dirigent und Chorleiter. Gemeinsam haben wir eine Stiftung für historische Orgeln gegründet, einen Konzertchor in Rapperswil und ein kleines Vokalensemble. Ich liebe klassische Musik – Ich höre sie gerne in Konzerten, ich singe sehr gerne. Ich mag Symphonien, Messen, Oratorien, Kantaten, Motetten einfach alles. Neben dem Management unserer eigenen Chöre singe ich in der Kantorei Rapperswil mit und habe bereits Erfahrung im Konzertchor Harmonie und dem Zürcher Konzertchor gesammelt. In meiner eher spärlich bemessenen Freizeit freue ich mich mit unseren reichlichen Gottikindern zu spielen, ich habe während der Pandemie ein Kinderbuch geschrieben, produziere leidenschaftlich gerne Spielpuppen und mag es mit guten Freunden fein essen zu gehen.
Julia Bolsinger
Vizepräsidentin
Julias erster Kontakt mit dem aktiven Musizieren bestand ganz klassisch aus Blockflötenunterricht – sie ist diesem Instrument allerdings bis ins Erwachsenenalter treu geblieben und dankbar für viele sehr bereichernde musikalische Momente in verschiedenen Ensemble- und Solokonstellationen. Da sie den sozialen Aspekt des Musizierens sehr schätzt und Sänger in der Regel einfacher zu finden sind als Blockflötenensembles, schloss sie sich in Lyon erstmals einem Chor an und setzte die Initiative, sich bei Wohnortswechseln über das Singen zu integrieren, in der Folge in Glasgow, Erlangen, Boston und zuletzt auch Zürich fort. Neben ihrem Mitwirken im Bach Collegium Zürich singt sie gerne auch in kleinen Ensembles und war daher als Gründungsmitglied des Coro Canto gerne von der Partie. Wenn sie nicht singt, trifft man sie bevorzugt sportelnd in den Bergen oder aber bei einem feinen Essen mit Freunden an.
Martin Walthert
Mitglied im Vorstand, Werbung
Durch eine musikalisch sehr aktive Familie kam Martin früh in Kontakt mit klassischen Klängen. Nach bald wieder fallen gelassenen Versuchen auf der Blockflöte fand er schon als kleiner Knabe zu seinem Lieblingsinstrument, der Stimme. Sein langjähriges Mitwirken bei den Zürcher Sängerknaben fand seinen Höhepunkt darin, dass er die Rolle eines der Drei Knaben in der Zauberflöte im Opernhaus Zürich übernehmen konnte. Nachdem in der Spätpubertät eher andere Musikgattungen und Interessen im Vordergrund standen, fand er in seinen mittleren Zwanzigern zum Singen zurück. Zuerst in verschiedenen Projektchören tätig, gelangte er 2006 zum Bach Collegium Zürich, wo er bis heute intensiv tätig ist. In den Jahren Corona-bedingter Aufführungsrestriktionen stiess er zu Frank Mehlfeld. Das dabei praktizierte intensive und pragmatische Musizieren auch grosser Werke in kleinen Besetzungen hat ihn so fasziniert, dass er sich als Gründungsmitglied des Coro Canto engagierte. Hauptberuflich verantwortet Martin das Marketing des E-Commerce-Händlers Digitec Galaxus.